Woher kommt der Montagsblues?

(fast) Viele Menschen empfinden den Montag oft als schwierigsten Tag der Arbeitswoche. Warum das so ist, haben Wissenschaftler vom Institut für Psychologie der Universität Leipzig in einer Studie untersucht.

30.08.2021

Frau, die sich unter einer schwarz bezogenen Bettdecke versteckt
© Foto: Pixel_away / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)
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Im Rahmen der im Journal of Organizational Behavior veröffentlichten Tagebuchstudie haben die Forschenden 87 Personen an zwei Wochenenden und in der dazwischenliegenden Arbeitswoche morgens, mittags und nachmittags zu ihrem momentanen Erleben von Vitalität und Erschöpfung befragt. Außerdem wurden die Teilnehmenden morgens nach ihren Erholungserfahrungen am Vortag, nach ihrer Schlafqualität in der zurückliegenden Nacht und an Arbeitstagen zu ihren Erwartungen an den bevorstehenden Arbeitstag befragt. Am Ende von Arbeitstagen wurde zudem erfasst, wie sehr sich Personen an diesem Tag bei der Arbeit angestrengt hatten.

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Entgegen der Empfindung des „Montagsblues“ fanden die Forscher heraus, dass das Wohlbefinden montags nicht geringer ist als dienstags, mittwochs und donnerstags. Der Kontrast zwischen Sonntag und Montag führe aber unter Umständen dazu, dass der erste Tag der Arbeitswoche als schlimmster Tag in der Woche wahrgenommen werde. Auch fanden sie keine Belege dafür, dass Erschöpfung im Verlauf einer Arbeitswoche ansteige. Vitalität und Erschöpfung entwickelten sich vielmehr unabhängig von den beruflichen Anstrengungen, die Personen aufbringen.

Gegen den Montagsblues

Positive Erwartungen an den ersten Arbeitstag der Woche, also Vorfreude auf die bevorstehenden Aufgaben, helfen, möglichst viel vom Schwung des Wochenendes mit in die neue Arbeitswoche zu nehmen und damit weniger Montagsblues zu erleben. Die Vitalität von erwerbstätigen Personen folgt einem Auf und Ab im Verlauf der Sieben-Tage-Woche. Insbesondere am Übergang zwischen Wochenende und Arbeitswoche zeigen sich starke Veränderungen, betonen die Forschenden. So steige die Vitalität schon vor dem eigentlichen Beginn des Wochenendes im Sinne eines „Thank-God-It‘s-Friday“-Effekts. Dieser und die günstige Wirkung von Vorfreude zu Beginn der Arbeitswoche könnten negative Effekte der Arbeit ausgleichen. Die Forscher fanden auch heraus, dass sich die Probandinnen und Probanden besser fühlten, wenn sie im Vergleich zur Arbeitswoche am Wochenende besser schlafen konnten. Umgekehrt zeigte sich bei ihnen ein Verlust an Wohlbefinden durch schlechtere Schlafqualität in der Nacht von Sonntag zu Montag.

Quelle: idw

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